Beijing 1995

Unter dem Motto «Gleichstellung, Entwicklung und Frieden» haben sich vom 4. bis zum 15. September 1995 in Beijing 189 Staaten zur vierten UNO-Weltfrauen*konferenz versammelt. Ihr waren drei Konferenzen vorausgegangen: die erste 1975 in Mexiko, die zweite 1980 in Kopenhagen und die dritte 1985 in Nairobi. Im Laufe dieser Zeit nahm die Beteiligung der Nichtregierungsorganisationen an den Konferenzen selbst wie auch am jeweils parallel stattfindenden Forum ständig zu; am Forum in Huairou, einem Vorort von Beijing, nahmen schliesslich rund 30'000 Frauen* teil. Dies zeigt, welche Bedeutung den Bürger*inneninitiativen und Basisbewegungen im Rahmen der UNO-Debatten zukommt. Das NGO-Forum, das weniger an staatliche Zwänge gebunden ist als die offizielle Konferenz, stellt eine grosse Ideenwerkstatt dar, die für die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen* und Männern unentbehrlich ist. Den NGOs kommt im weitern bei der Umsetzung der in Beijing beschlossenen Massnahmen eine bedeutende Rolle zu, sind doch die Möglichkeiten der Regierungen angesichts von Budget- und Personalknappheit erschwert.

Die Konferenz von Beijing hatte zum Ziel: Erstens den Stand der Umsetzungsarbeiten der zehn Jahre vorher an der dritten Weltfrauen*konferenz von Nairobi verabschiedeten "Forward Looking Strategies" zu analysieren zweitens ein Aktionsprogramm mit Massnahmen bis zum Jahr 2000 zu verabschieden. Drittens musste das Ziel der Frauen*konferenz auch sein, nicht nur die Verbesserungen der Situation der Frauen* seit 1985 festzustellen, sondern auch die in jüngster Zeit wieder gefährdeten Errungenschaften zu retten. Diese Ziele wurden in der Aktionsplattform realisiert.

Obwohl damals nicht Mitglied der UNO hat die Schweiz an allen Verhandlungen als vollwertige Partnerin teilgenommen und dabei folgende Schwerpunkte gesetzt: Frauen*rechte und Menschenrechte, Gewalt gegen Frauen*, Auswirkungen bewaffneter Konflikte, Integration der Frauen* in die politischen und wirtschaftlichen Strukturen, Gesundheit und Entwicklung.