Interessensvertretung
und Kompetenzzentrum
für Frauen*rechte
in der Schweiz


Newsletter Mai 2019
Liebe Leser*innen

Neues Verfahren bei der CEDAW-Berichterstattung

Im November findet in Genf das 76. Pre-Sessional Working Group Treffen des CEDAW-Ausschusses statt. An dieser Sitzung wird der Ausschuss eine Liste von Fragen an die Schweiz formulieren (sog. "List of Issues"). Die Fragen beruhen auf den Empfehlungen (Concluding Observations), die der Ausschuss nach der letzten Berichterstattung abgegeben hat. Dieses Vorgehen stellt das sog. vereinfachte Verfahren ("simplified reporting procedure") dar, was zur Folge hat, dass die Schweiz ihren nächsten  Staatenbericht in Bezugnahme auf die Fragen der "List of Issues" verfassen wird. In den früheren drei Verfahren berichtete die Schweiz in einem ersten Durchgang über die Umsetzung aller CEDAW-Bestimmungen, danach wurde anhand dieses Berichts die "List of Issues" erstellt, und die Schweiz musste diese Fragen in einem zweiten Bericht beantworten.
Für die NGO-Koordination post Beijing heisst das, dass wir uns bereits jetzt für die Erstellung der "List of Issues" beim CEDAW-Ausschuss einbringen. Unsere Mitgliedorganisationen sind nun daran, ihre Inputs für diese Eingabe zu verfassen, so dass wir im Herbst als Netzwerk die gesammelten Themen, Lücken und Forderungen in den Bereichen Geschlechtergleichstellung und Gewalt gegen Frauen* in Genf einreichen können.




THEMEN UND KAMPAGNEN

              THÈMES ET CAMPAGNES

Essen.Macht.Arbeit. Feministische Blicke auf Fairfood Ideen

Welche Auswirkungen haben nachhaltige Ernährungssysteme auf Geschlechterverhältnisse? Führt Nachhaltigkeit beim Essen automatisch zu mehr Gendergerechtigkeit oder sind weitere Massnahmen nötig? Wie also kann ein Ernährungssystem organisiert werden, welches Einschränkungen, Diskriminierungen und Genderungerechtigkeiten entgegenwirkt? Wäre Gendergerechtigkeit eine Voraussetzung, um nachhaltige Ernährungssysteme zu entwickeln? WIDE geht diesen Fragen aus feministischer Perspektive nach. mehr

Zeit für Veränderung: 10 Massnahmen für eine gerechtere Arbeitswelt

Obwohl die Schweiz eine der wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften ist, liegt sie im Bereich Geschlechtergleichstellung hinter den meisten OECD-Ländern. Um Trends wie diesem entgegenzuwirken, formuliert die erste foraus-Publikation des Programms Gender zehn Empfehlungen, welche die Geschlechtergleichstellung im Schweizer Arbeitsmarkt garantieren und die Schweizer Politik mit den Handlungsvorschlägen auf internationaler Ebene vereinbaren soll. mehr

Anpassung der Waffenschutzrichtlinie: Ja zu weniger häuslicher Gewalt und weniger Todesfällen

Fünf Friedensorganisationen und Fachorganisationen gegen Gewalt an Frauen und geschlechtsspezifische Gewalt (unter ihnen die NGO-Koordination post Beijing) setzen sich gemeinsam für ein restriktives Waffenrecht ein. Sie sind davon überzeugt, dass die EU-Waffenrichtlinie zur Verminderung der häuslichen Gewalt beitragen kann. Deshalb setzen sie sich mit einer gemeinsamen Kampagne für ein JA zur EU-Waffenrichtlinie am 19. Mai ein.
Die EU-Waffenrichtlinie bringt Verbesserungen im Waffenrecht. Dank der Anpassung werden weniger Waffen in den Schweizer Haushalten anzutreffen sein. Das hat direkte Auswirkungen auf die häusliche Gewalt. Denn Schusswaffen sind dort gefährlich, wo sie sich befinden.
Heute spielen Schusswaffen bei häuslicher Gewalt eine wichtige Rolle. Sie werden dazu benutzt, Angehörige zu bedrohen. Im schlimmsten Fall werden Schusswaffen für einen erweiterten Suizid benutzt. Dabei führen sie in aller Regel zum Tod der Opfer von häuslicher Gewalt.
Die fünf Trägerorganisationen sind deshalb der Ansicht, dass das Waffenrecht dringend verschärft werden muss. Nur so kann die Verbreitung von Schusswaffen eingeschränkt werden. Deshalb unterstützen sie die EU-Waffenrichtlinie und rufen mit einer gemeinsamen Kampagne dazu auf, am 19. Mai ein Ja in die Urne zu legen. mehr

Neuer Podcast FEMME FACT

In der ersten Folge ihres neuen Podcast FemmeFact sprechen die SP-Politikerinnen Min Li Marti und Natscha Wey mit Rebecca Angelini von der FIZ über Menschenhandel, Sexarbeit und vieles mehr. Dazu gibt es die feministischen Facts zu Konflikten in aller Welt. Anhören

Neurentenstatistik 2017 und Teilaktualisierung der Indikatoren zur Altersvorsorge - Grosse Unterschiede zwischen Frauen und Männer bei den Leistungen aus der 2. Säule

Bund: Rund 43 000 Personen bezogen im Jahr 2017 erstmals eine Altersrente aus der beruflichen Vorsorge (2. Säule), etwa 51 000 Personen liessen sich ein Alterskapital aus der 2. Säule auszahlen. Männer erhielten etwa doppelt so hohe Leistungen aus der 2. Säule als Frauen. Fast jede zweite Person hatte das gesetzliche Rentenalter beim neuen Leistungsbezug noch nicht erreicht (44% der Frauen und 46% der Männer). Neue Renten aus der beruflichen Vorsorge, die vor dem gesetzlichen Rentenalter bezogen wurden, waren für Frauen und Männer am Höchsten. Dies zeigen die neuesten Ergebnisse der Neurentenstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Paul Grüninger Preis für Anni Lanz

Die Schweizer Menschenrecnhtsaktivistin Anni Lanz erhält einen Annerkennungspreis. Sie ist vor Gericht gestellt worden, weil sie einem Flüchtling in Gondo über die Schweizer Grenze geholfen hat. Die Schweizer Behörden hatten den Mann zuvor nach Italien ausgeschafft, obwohl er psychisch beeinträchtigt war. Das Bezirksgericht Brig hat Anni Lanz, die sich seit vielen Jahren für Flüchtlinge einsetzt, zu einer Busse verurteilt. Sie will gegen das Urteil rekurrieren.
Anni Lanz war 1995-98 Koordinatorin a.i. bei der NGO-Koordination post Beijing und später im Vorstand tätig.




VERANSTALTUNGEN

              MANIFESTATIONS

7. Mai 2019, 18:00, Bibliothek zur Gleichstellung, Zürich: Generationen(um)brüche im Feminismus 

Eine Veranstaltung der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich und des Fachbereichs Gender Studies der Universität Zürich.
Noch vor wenigen Jahren wurde die Frauenbewegung totgesagt, inzwischen erlebt der Feminismus wieder eine Blüte. Die Beziehungen zwischen den Generationen von Feministinnen sind dabei nicht immer unproblematisch, es gibt Missverständnisse und unterschiedliche Ansichten. Wie können feministische Generationenumbrüche solidarisch gestalten werden, ohne Differenzen unter den Teppich zu kehren? Darüber spricht Antje Schrupp, Politikwissenschaftlerin und Journalistin, im BiblioTalk. Und Sie sind herzlich dazu eingeladen. Anmeldung

16. Mai, 18:30, Kosmos Zürich: Lesben-, Schwulen- und Transfeindlichkeit - wie sind alte Menschen betroffen?

Podiumsgespräch anlässlich des International Day Against Homophobia and Transphobia. mehr

25. Mai 2019, ab 9:15, Grossratssaal Aarau: 24. offene Frauentagung «Helvetia beweg dich! Frauen in Aktion»

Impulsreferat: Franziska Schutzbach; Podium: Sibylle Forrer, Pfarrerin, Jolanda Spiess-Hegglin, Geschäftsführerin #NetzCourage. mehr

28. Mai, 17:15, Universität Bern: Buchvernissage: Grundrechte älterer Menschen im Gespräch

Ältere Menschen haben die gleichen Rechte wie alle anderen. Die Umsetzung dieser Rechte ist aber manchmal schwierig. An der Vernissage des neuen SKMR-Handbuchs "Grundrechte im Alter" diskutieren Expertinnen und Experten über Probleme und Lösungen. mehr

4. Juni, ab 9:30, Universität Lausanne: Die Umsetzung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte in der Schweiz – wo stehen wir?

Jahrestagung der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz. mehr

6. Juni, 18:30, Frauen*raum Bern: Queer glauben – eine andere Welt begehren

Vortrag und Diskussion mit Antje Schrupp u.a. In der Öffentlichkeit stehen Christentum oder Religion eher für Homo- und Trans*feindlichkeit und ein binäres, biologistisches Geschlechterverständnis. Aber es gibt sie, die Strömungen innerhalb von Kirchen und Theologie, die Befreiung aus Unterdrückung anstreben und den Bruch mit Normierungen suchen und finden. Der Abend «queer glauben» spürt den Möglichkeiten politisch-kritischen Glaubens und widerständigen Lebens nach – und lädt ein zur Debatte! mehr

14. Juni: Frauen*streik – grève féministe

Gleichberechtigung. Punkt. Schluss! Egalité. Point final! mehr




Bildung

              Formation

Diverse Weiterbildungsangebote auf gendercampus.ch




Lesenswertes

              Lecture intéressante

«Wir sehen das Zucken vom angeschossenen Tier»

Franziska Schutzbach ist Genderforscherin und Hauptreferentin an der diesjährigen Frauentagung in Aarau zum Thema «Helvetia beweg dich». Für Schutzbach ist klar: Bezüglich Feminismus gibt es auch in der Schweiz noch einiges zu tun. mehr

Ein Rätsel und ein Streik-Aufruf 

Lakritza's aktuelle Hauspastille. mehr

Überlange Asylverfahren

Die Behandlung gut begründeter Asylgesuche und von Gesuchen aus Herkunftsländern mit einer hohen Quote an vorläufigen Aufnahmen dauert in der Regel mehr als zwei Jahre. Diese Praxis des Staatssekretariats für Migration (SEM) ist für die Betroffenen sehr belastend und verletzt die Verfahrensgarantie. Gastbeitrag von Laura Rossi, Führspecherin. mehr




Offene Stellen

              Offres d'emplois

Praktikant*in Campaigning für die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*»

Praktikum Campaigning 50-60%. Die Stelle bietet spannende Einblicke und eine Einführung in die Bereiche Campaigning, Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit. Der cfd bietet Ihnen ein vielseitiges Praktikum in einem motivierten Team, interessante Themen, spannende Diskussionen, zeitgemässe Arbeitsbedingungen und einen attraktiven Arbeitsort in der Nähe des Bahnhofs Bern. mehr

Verantwortliche* Politische Arbeit (60%), TERRE DES FEMMES Schweiz 

In dieser Funktion verfolgen und analysieren Sie aus einer feministisch-intersektionalen Perspektive die gesellschaftlichen und politischen Diskurse und Geschäfte in der Schweiz. Sie bringen unsere politischen Anliegen an Entscheidungsträger_innen auf nationaler, kantonaler und multilateraler Ebene. Sie arbeiten eng mit Kolleginnen aus dem Bereich Politische Arbeit und Kommunikation zusammen. Sie erarbeiten Lobbying/Advocacy-Projekte in den Themenbereichen Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*, Gleichstellung und Asyl/Migration und setzen diese um. Sie pflegen unsere Netzwerke in Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung und bauen diese laufend aus. Darüber hinaus prägen Sie unsere Politische Kommunikation mit. mehr




Passend zu diesem Monat

              Convient pour ce mois-ci




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