2014: Die "Agenda post-2015" und die Frauenrechte

Die Jahrestagung 2014 der NGO-Koordination post Beijing Schweiz war dem Thema der nachhaltigen Entwicklung und dem Einbezug der Frauenrechte in die so genannte «Agenda post-2015» gewidmet.

In ihrem Einleitungsreferat «Von der ‚Beijing Platform for Action‘ zur ‚Agenda post-2015‘», gab Stella Jegher (Frauenrat für Aussenpolitik / Amnesty International) einen Überblick über die verschiedenen Prozesse, in denen auf internationaler Ebene Normen zu Frauenrechten entwickelt werden: Der «Beijing» (anknüpfend an die Weltfrauenkonferenz 1995), der «Rio-Prozess» (Umwelt und Entwicklung), der «Kairo-Prozess» (Bevölkerung und Entwicklung) sowie der «MDG-Prozess» (Milleniums-Ziele). 

Präsentation Stella Jegher  (und Skript

Beijing – die Themen

Den laufenden internationalen Prozess zur Entwicklung der «Agenda post-2015», mit der Auswertung der Milleniums-Entwicklungsziele (MDG) und der Definition einer neuen globalen Agenda für nachhaltige Entwicklung schilderte anschliessend Botschafter Michael Gerber (DEZA). Er hob dabei hervor, dass die Schweiz klar für ein separates Entwicklungsziel zu Frauenrechten eintritt und sich auch für die Verankerung von genderspezifischen Zielen in den übrigen Bereichen stark macht.

Präsentation Botschafter Gerber

Christine Schneeberger (EDA) gab als dritte Referentin einen Einblick in Aktuelle Kontroversen um Frauenrechte und Genderfragen auf Uno-Ebene und berichtete von den Diskussionen an der Uno-Frauenrechtskonferenz (CSW), die eine Woche zuvor in New York abgeschlossen worden war. Dass dabei ein Schlussdokument verabschiedet werden konnte, das zwar einige Kompromisse einschliesst, aber wichtige Frauenrechtsforderungen für die Agenda post-2015 festhält, ist nicht zuletzt ein Verdienst der Schweiz, die die Verhandlungen als ‚Facilitator‘ leitete.

Im zweiten Teil der Tagung diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Form eines Worldcafés zu verschiedenen Themen: Was ist mir wichtig für die Agenda post-2015? Wo befürchten wir einen Backlash? Welche Themen müssen unbedingt mitgenommen werden? Was bedeutet die Agenda post-2015 für mein eigenes Leben?

Auf dem Schlusspanel gaben drei Akteurinnen, die alle auf die eine oder anderes Weise in die künftigen Diskussionen involviert sein werden, Einblick in ihre Prioritäten für die Agenda post-2015:  Ursula Keller (DEZA), Yvonne Feri (SP Frauen Schweiz) sowie Nina Schneider (Alliance Sud).

«Das Wichtigste ist, dass wir alle in unseren unterschiedlichen Funktionen und mit unseren unterschiedlichen Möglichkeiten der Einflussnahme im Kontakt bleiben und zusammenarbeiten, um den Frauenrechten auch in der künftigen Entwicklungsagenda Nachdruck zu geben», kommentierte eine Teilnehmerin – was uns ein gutes Schlusswort schien!