Der NGO-Bericht zur Umsetzung des Schweizer Aktionsplans zur Gleichstellung von Frau und Mann 1999

Wenn Sie den Aktionsplan lesen, sollten sie unseren NGO-Bericht zur Hand haben. Es ist eine kritische Mitschrift jedes einzelnen Kapitels, das aus der unabhängigen Position der Frauen- und Nichtregierungsorganisationen in geschärfter Sprache formuliert worden ist. Als Teil der Verwaltung folgt das Eidgenössischen Büro für Gleichstellung, Herausgeberin des Aktionsplanes, anderen Gesetzmässigkeiten und Regeln als wir NGOs, die in erster Linie Interessensgruppierungen der Zivilgesellschaft verpflichtet sind. Als NGO haben wir eine andere, manchmal komplementäre Rolle zur Funktion der Verwaltung. Das Know-how der NGO ist umfangreich und gehaltvoll. Es sollte von offizieller Seite, aber mehr noch in unseren Vernetzungen wertgeschätzt und genutzt werden. Der NGO-Bericht macht einen Anfang.

Der NGO-Bericht enthält eine Auswahl der uns wichtigsten Massnahmen sowie kritische Kommentare aus der Sicht des politischen Frauenalltags. Nicht alle der uns angeschlossenen NGOs konnten ihre Anliegen im Aktionsplan wiederfinden. Die Forderungen der Landfrauen und Migrantinnen wurden kaum berücksichtigt. Auch konnten wir in unserem Bericht nicht auf die vielen interessanten Massnahmen des Aktionsplans wie etwa die 'Prioritäten' eingehen. Anhand dieser Auslassungen betonen wir den Prozesscharakter dieses Berichts: Er wird fortgesetzt, ergänzt und vervollständigt werden – und um die Kommentierung der erfolgten Umsetzungsschritte ergänzt werden.

Damit der Schweizer Aktionsplan mehr als nur ein weiteres Dokument mit einer Vielzahl von Frauenforderungen ist, setzen wir ihn als Arbeitsinstrument in unserer politischen Alltagsarbeit ein. Wir wollen nach den Worten Taten sehen. Das geht nicht ohne intensive Lobbying-Arbeit bei VerwaltungsbeamtInnen, Regierungs- und Parlamentsmitgliedern auf der lokalen, kantonalen und nationalen Ebene. Wir gehen also mit dem Aktionsplan und dem NGO-Bericht in der Hand hausieren und fordern die politische Verbindlichkeit der Massnahmen ein. Dabei ist es wichtig, die Kommentare der fachlich kompetenten NGOs zu kennen, um sich nicht vom schönen Schein trügen und von verbalen Fernhaltemassnahmen beirren zu lassen. Die im Aktionsplan angegebenen AdressatInnen kontaktieren wir periodisch und evaluieren damit die Umsetzung der eingegangenen Verpflichtungen. Über die Evaluationen berichten wir periodisch. Die beharrliche Mitarbeit zahlreicher engagierter Frauen und Organisationen auf allen Ebenen ist gefordert. Für sie haben wir in erster Linie unseren NGO-Bericht geschrieben.

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